Dissoziatives Erleben und Verhalten- Umgang mit oft übersehenen Symptomen
29.04.2026 - 30.04.2026
Unterrichtseinheiten: 16
Akademie de La Tour - Haus Philippus
Martin-Luther-Straße 13
9560 Feldkirchen
14. April 2026
€ 440.- inkl. 10% USt.
Diese Fortbildung ist im Sinne der vom Ministerium geforderten Fort- und Weiterbildung von Klinischen und Gesundheitspsycholog:innen laut Psychologengesetz 2014 Abschnitt 4 § 33 (1) und von Psychotherapeut:innen laut Psychotherapeutengesetz § 12 leg.cit! anrechenbar.
Kinder und Jugendliche mit dissoziativen Symptomen, haben i.d. R. frühe Bindungs- und Gewalttraumatisierungen erfahren. Sie haben oft große Defizite im expressiven wie rezeptiven Vokabular. Darüber hinaus fehlt ihnen ggfs. das altersentsprechende Rollenverhalten, also wie man Sprache als Kommunikation des Sozialen Miteinanders einsetzt. Ihr Verhalten ist u. A. von jähen Wutausbrüchen, lautem Schreien, Gewaltbereitschaft und vermeintlichem und wirklichem Lügen geprägt. Bei nicht wenigen dieser Kinder wurden dissoziative Symptome übersehen, verkannt oder spät diagnostiziert.
Sie müssen mühsam lernen, ihre körperlichen und psychischen Stressreaktionen den zugehörigen Stressoren zuzuordnen und die eigene Regulationsfähigkeit zu erkennen und zu üben. Und sie müssen lernen, „Vorboten“ zu erkennen und letztlich auch, dissoziatives Verhalten selbstregulativ zu bewältigen.
Im pädagogischen Alltag bedarf es dazu neben dem Wissen um Traumafolgen und resultierenden Folgen, eine hohe Emotionsregulationsfähigkeit der Bezugspersonen und Tools, wie unerwünschtes oder selbst- und fremdschädigendes Verhalten gestoppt und abgebaut werden kann.
Auf dem Weg dorthin, wird das herausfordernde Verhalten, das sich im Alltag zeigt zur Herausforderung für die verschiedenen pädagogischen Bezugspersonen. Die Kinder bleiben trotz aller Zugewandtheit und vordergründiger Anpassung misstrauisch und haben manchmal aus nichtigem oder unverständlichem Anlass plötzliche Aggressions- und Gewaltausbrüche. In diesem Seminar soll es um die Funktionsweise des Gehirns bei traumatischem Stress, um die Erkenntnisse der Psychotraumatologie in Bezug auf Dissoziation im Kindes- und Jugendalter und um verschiedene, herausfordernde Verhaltensdysregulationen bei traumatisierten Kindern und Jugendlichen gehen.
Inhalte
- Konstruktiver Umgang mit herausforderndem Verhalten im pädagogischen Alltag
- Dissoziations-Stopps im Alltag
- Möglichkeiten der Regulationssteuerung für Kinder/Jugendliche im jeweiligen Setting (Schule, Wohngruppe etc.)
- Selbstbemächtigung im Alltag unterstützen
- Spezifische Gegenübertragungsreaktionen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die traumatisiert sind.
- Selbstberuhigungstechniken für Bezugspersonen.
Ziele
- Das Fachseminar vermittelt Erkenntnisse der Traumaforschung zum Vertiefen und soll befähigen, Methoden der Traumapädagogik im eigenen, spezifischen Handlungsfeld, insbesondere bei Klientel mit dissoziativen Symptomen professionell umzusetzen.
Zielgruppe
Pädagogische, psychologische und pflegerische Mitarbeiter:innen in Betreuungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche
Arbeitsweise
Impulsvortrag, Arbeit mit Textauszügen, Kleingruppenarbeit, Rollenspiel, Selbsterfahrungsübungen, Raum für Fallvignetten u/o Fragen.
Seminarzeiten
Ihr:e Referent:in
Martin-Luther-Straße 13
9560 Feldkirchen