Weiterbildung zur zertifizierten Demenzbegleitung

Demenzreihe - 5 Module mit Abschluss "Zertifizierte*r Demenzbegleiter*in"

In 5 Modulen werden theoretische Grundlagen und Methoden zur Begleitung von an Demenz erkrankten Menschen erarbeitet. Im Vordergrund steht hierbei ein grundlegendes Verständnis für das Krankheitsbild zu bekommen, um so im praktischen Umgang im pflegerischen Alltag besser agieren zu können. Dieser Lehrgang richtet sich an Fachkräfte aus dem Gesundheits- Krankenpflege- und Sozialbereich und an alle, die eine an Demenz erkrankten Menschen begleiten. Die einzelnen Module beschäftigen sich jeweils mit einem anderen Schwerpunkt und sind nicht aufeinander aufbauend, können also in frei gewählter Reihenfolge besucht werden. Pro Jahr wird jedes Modul mindestens zweimal bei der Akademie de La Tour angeboten. Ziele: Ziel unserer Weiterbildung ist die Vermittlung von Methoden- und Handlungskompetenzen, die ein Zusammenleben mit einem an Demenz erkrankten Menschen für das ganze System verbessert. Die Teilnehmer*innen sollen lernen mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, besser zu interagieren und zu kommunizieren. Wir vermitteln nicht nur Spezialkompetenzen, sondern wir versuchen Demenzbegleiter*innen auszubilden, die durch ihr Wissen und ihre Haltung adäquat auf die Bedürfnisse der zu begleitenden Menschen eingehen und so eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität für alle Beteiligten leisten können.

Lehrgangsleitung:

Mag. Christine Leyroutz - Klinische- und Gesundheitspsychologin, Gerontopsychologin
Dr. Margit Cerny - Biologin, Klinische und Gesundheitspsychologin

M O D U L E:


1. Modul: Einschneidende Veränderungen im Alter
Die Gerontopsychologie befasst sich mit dem Erleben und Verhalten von Menschen in einem höheren Lebensalter, sowie deren Alterungsprozessen und der Möglichkeit diese zu beeinflussen.

INHALTE:
  

  •     Verständnis für alte Menschen   
  •     Theorien des Alterns
  •     Verschiedene Störungsbilder und deren Behandlung
  •     Überlegungen hinsichtlich Normalität im Alter
  •     Grundkompetenz für Diagnose und Therapie - Zugänge und Haltung zum Thema Demenz


2. Modul: Kognitive und psychische Störungen im Alter: Altersspezifische Besonderheiten und Einteilung psychischer Störungen
Altersspezifische Besonderheiten und Einteilung psychischer Störungen

INHALTE:

  •     Diagnostik:
  •     Differentialdiagnostik verschiedener Krankheitsbilder im Alter insbesondere von Demenz, Depression, Angst und Wahn
  •     Abgrenzung normaler von pathologischen Alterungsprozessen
  •     Beurteilung von Alltagsfähigkeiten, Selbstständigkeit und Urteilsfähigkeit
  •     Klinisch psychologische Behandlung:
  •     Neuropsychologischer Ansatz (Trainingsprogramme für Gedächtnis, Konzentration, Aufmerksamkeit, Gerontoprophylaxe)
  •     Psychosozialer Ansatz (Klinisch-psychologische Beratung bei Altersfragen, Aktivierungsprogramme, Milieutherapie, Resensibilisierung, Remotivierung, Resozialisierung, Biografiearbeit)


3. Modul: Demenzielle Erkrankungen und Lebensqualität
Mit der Diagnose Demenz müssen nicht nur Betroffene, sondern auch ihr Umfeld leben lernen.

INHALTE:

  •     Geschichte und Häufigkeit
  •     Demenzformen
  •     Symptome und Verlauf
  •     Diagnostik & Therapie
  •     Pflege (Definition, Aufgabenprofile, Pflegemodelle)
  •     Wohnraum, Lebensraum
  •     Organisation der Pflege und Angehörigenarbeit


4. Modul: Unangepasste Verhaltensweisen bei Demenzerkrankung
Herausfordernde Verhaltensweisen sind Handlungen, die das Wohlbefinden der Person, die sie aufweist beeinträchtigen oder dem Umfeld, in dem sie stattfinden Schwierigkeiten bereiten. Sie können verschiedene Ursachen haben, wobei die mit Demenz einhergehende neurologische Beeinträchtigung nur ein Faktor ist. Die Biopsychosoziale Sichtweise betrachtet neben den medizinischen auch die psychologischen und sozialen Aspekte.

INHALTE:

  •     Methoden zur Behandlung: Psychoedukation, Verhaltensanalyse, Aktivierungsprogramme, Biografie-Arbeit und Validation
  •     Angehörigenarbeit: Einbeziehung von Angehörigen, Unterstützungsarbeit und Betreuungsgruppen
  •     Angehörigenabende, Gesprächskreise


5. Modul: Falldarstellung, Selbstreflexion und Zertifikats-Abschluss
Im 5. Modul werden die Inhalte der ersten 4 Module in der praktischen Arbeit zusammengeführt und angewandt. Die Teilnehmer*innen erarbeiten anhand eines selbstgewählten Fallbeispiels eine Falldarstellung mit einem Handlungsplan, den sie in der Praxis selbst erproben und die Ergebnisse selbstreflexiv in die Abschlussarbeit einfließen lassen. Dieses Modul ist zweiteilig geplant. Der erste Tag des Moduls bietet den Teilnnehmenden eine Einführung in den Aufbau einer Falldarstellung, der Recherchearbeit und dem Entwickeln von Handlungsstrategien. Am zweiten Tag widmen sich die Teilnnehmenden vermehrt der Selbstreflexion und Gruppendynamik, die ein wesentlicher Bestandteil in der Zusammenarbeit mit allen Beteiligten darstellt. Danach haben die Teilnnehmenden ca 3 Monate Zeit sich der Fallbeschreibung und Umsetzung in der Praxis zu widmen. Begleitet werden sie dabei von regelmäßigen Peergroup-Treffen bzw. persönlichen Rückfragen bei den Lehrgangsleitungen. Am letzten Tag stellen die Teilnnehmenden dann ihre Fallarbeiten und Reflexionsberichte vor.

RAHMENBEDINGUNGEN DES LEHRGANGS:

  • Präsenszeiten: 5 Module (56UE)
  • Fallarbeit: 25 UE Das Gesamtausmaß des Lehrgangs beträgt 81 Unterrichtseinheiten, wobei eine Einheit die Dauer 45 Minuten hat.


ZERTIFIKAT:
Als Voraussetzung für das Zertifikat sind der Besuch aller 5 Module, der Mitarbeit in einer Peergroup und das Erstellen einer eigenen Falldarstellung mit Reflexionsbericht zu erbringen. Die Teilnehmer*innen erhalten nach Einbringen aller Erfordernisse die Bestätigung zur/zum „Zertifizierten Demenzbegleiter*in“.

KOSTEN:
Die Module können auch einzeln gebucht werden
Die Kosten pro Modul 1 – 4 belaufen sich auf 143.- inkl. 10% Ust.
Die Kosten für Modul 5 betragen € 363.- inkl. 10% Ust. Das ergibt gesamte Weiterbildungskosten von € 935.- inkl. 10% Ust.

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