Traumapädagogik: Lügen, Misstrauen & Co..

Herausforderungen im Alltag durch „unerwünschte“ dem Selbstschutz dienende Bewältigungsstrategien von Kindern und Jugendlichen mit traumatischen biografischen Erfahrungen.

Kinder und Jugendliche mit frühen Bindungs- und Gewalttraumatisierungen haben oft gelernt, ihre Gefühle „abzuschalten“. In der Folge trennt sie das aber von ihren Gefühlen und sie müssen mühsam lernen, ihre körperlichen Reaktionen den zugehörigen Stressoren zuzuordnen und die eigene Regulationsfähigkeit zu erkennen und zu üben. Auf dem Weg dorthin, wird das herausfordernde Verhalten, das sich im Alltag zeigt zur Herausforderung für die verschiedenen pädagogischen Bezugspersonen. Die Kinder lügen zum Selbstschutz, sie bleiben trotz aller Zugewandtheit und vordergründiger Anpassung misstrauisch und haben manchmal aus nichtigem oder unverständlichem Anlass plötzliche Aggressions- und Gewaltausbrüche. In diesem Seminar soll es um die Funktionsweise des Gehirns bei traumatischem Stress, um die Erkenntnisse der Bindungsforschung in Bezug auf frühe Bindungserfahrungen und um verschiedene, herausfordernde Verhaltensdysregulationen bei traumatisierten Kindern und Jugendlichen gehen.

WICHTIGER HINWEIS:
Im Falle einer wiederholten Einstellung des Präsenzbetriebes findet diese Fortbildung online statt.

Inhalte

  • Konstruktiver Umgang mit herausforderndem Verhalten im pädagogischen Alltag
  • Selbstberuhigung während der Interaktion mit übereregten Kindern und Jugendlichen
  • Möglichkeiten der Beruhigung für das Kind im Interaktionsgeschehen
  • Selbstbemächtigung im Alltag unterstützen
  • Spezifische Gegenübertragungsreaktionen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die traumatisiert sind.

Ziele

  • Das Fachseminar vermittelt Erkenntnisse der Traumaforschung zum Kennenlernen und Vertiefen und soll befähigen, Methoden der Traumapädagogik im eigenen, spezifischen Handlungsfeld professionell umzusetzen.

Zielgruppe

Pädagogische und pflegerische Mitarbeiter*innen in Betreuungseinrichtungen für traumatisierte Kinder und Jugendliche und Mitarbeiter*innen in familienaufsuchenden Kontexten, die mit Eltern an pädagogischen Inhalten arbeiten.

Arbeitsweise

Impulsvortrag, Arbeit mit Textauszügen, Kleingruppenarbeit, Rollenspiel, Selbsterfahrungsübungen, Raum für Fallvignetten u/o Fragen.

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