Selbstverletzendes Verhalten

Symptomatik, Dynamik und Hilfen für betroffene Jugendliche und junge Erwachsene

In der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen beobachten Fachkräfte immer wieder ein Verhalten, mit dem sich die jungen Menschen selbst verletzen. Dazu zählen Schneiden und Ritzen mit Rasierklingen oder Glasscherben, Verbrühen und Verbrennen der Haut, wiederholtes Schlagen des Kopfes an Gegenstände oder das Stechen mit Nadeln u.ä.m. Diese bewusst gegen die Unversehrtheit des eigenen Körpers gerichteten Selbstverletzungen treten oftmals im Kontext von psychischen Erkrankungen wie Persönlichkeitsstörungen, Depressionen, Substanzmissbrauch sowie Angst- und Essstörungen auf. Dem Thema Suizidalität muss in der Abgrenzung zu selbstverletzendem Verhalten besondere Bedeutung beigemessen werden.

Pädagogische Fachkräfte, die mit sich selbst verletzenden jungen Menschen arbeiten, fühlen sich teilweise in ihrer Fachlichkeit überfordert und sind unsicher, welche spezifischen Hilfen sie leisten können. Ein Gespräch darüber kann auch deshalb schwierig sein, weil die Betroffenen ihre selbstverletzenden Handlungsweisen oftmals leugnen, verheimlichen, bagatellisieren oder sich dafür schämen.

Inhalte

  • Beschreibung der Symptomatik und des Spektrums selbstverletzender Verhaltensweisen
  • Warnhinweise und mögliche Funktionen des selbstverletzenden Verhaltens
  • Psychiatrische Versorgungslage und Therapiemöglichkeiten (Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT))
  • Persönlicher und professioneller Umgang mit dem Thema
  • Kooperation zwischen den Einrichtungen der Jugendhilfe und der Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Pädagogische Beratungs- und Interventionsmodelle für die Kommunikation mit betroffenen jungen Menschen und deren Eltern

Ziele

  • Ziel des Kurses ist es, grundlegende Kenntnisse zur Symptomatik und spezifischen Dynamik selbstverletzender Handlungen zu erwerben und ein Gespür für die Bedürfnisse und Nöte der betroffenen jungen Menschen zu entwickeln.
  • Zudem sollen therapeutische Interventions- und Behandlungsmöglichkeiten kennengelernt und geeignete pädagogische Hilfsangebote konzipiert werden.
  • Auch unter Einbezug mitgebrachter Fallbeispiele der Teilnehmenden wird die eigene Resonanz auf Selbstverletzungen wahrgenommen und reflektiert.

Arbeitsweise

Impulsreferat, Plenumsgespräch, Erfahrungsaustausch, Selbstreflexion, Gruppenarbeit, Übungen, Arbeit mit Beispielen aus der Praxis

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