Lehrgang zur zertifizierten DemenzbegleiterIn

In diesem Lehrgang werden theoretischen Grundlagen und Methoden zur Begleitung von an Demenz erkrankten Menschen erarbeitet. Im Vordergrund steht hierbei ein grundlegendes Verständnis für das Krankheitsbild zu bekommen, um so im praktischen Umgang im pflegerischen Alltag besser agieren zu können. Dieser Lehrgang richtet sich an Fachkräfte aus dem Gesundheits- Krankenpflege- und Sozialbereich und an alle, die eine an Demenz erkrankten Menschen begleiten.

Themenblöcke:

Einschneidende Veränderungen im Alter

Die Gerontopsychologie befasst sich mit dem Erleben und Verhalten von Menschen in einem höheren Lebensalter, sowie deren Alterungsprozessen und der Möglichkeit diese zu beeinflussen.


Inhalte
o Verständnis für alte Menschen
o Theorien des Alterns
o Verschiedene Störungsbilder und deren Behandlung
o Überlegungen hinsichtlich Normalität im Alter
o Grundkompetenz für Diagnose und Therapie
o Zugänge und Haltung zum Thema Demenz

Ziele
Altern als Entwicklung über die Lebensspanne bringt neben zunehmender Verluste auch Chancen für Gewinne, welche im Alltag mobilisiert und genutzt werden können. Komponenten des körperlichen und kognitiven Alterungsprozesses, Alterserkrankungen sowie unterschiedliche Bedürfnisse alter Menschen mit Einschränkungen und Hochaltriger werden thematisiert. Modelle, welche die Lebenszufriedenheit im Alter steigern werden vorgestellt.


Kognitive und psychische Störungen im Alter

Altersspezifische Besonderheiten und Einteilung psychischer Störungen

Inhalte
o Diagnostik:
 Differentialdiagnostik verschiedener Krankheitsbilder im Alter insbesondere von Demenz, Depression, Angst und Wahn
 Abgrenzung normaler von pathologischen Alterungsprozessen
 Beurteilung von Alltagsfähigkeiten, Selbstständigkeit und Urteilsfähigkeit

o Klinisch psychologische Behandlung:
 Neuropsychologischer Ansatz (Trainingsprogramme für Gedächtnis, Konzentration, Aufmerksamkeit, Gerontoprophylaxe)
 Psychosozialer Ansatz (Klinisch-psychologische Beratung bei Altersfragen, Aktivierungsprogramme, Milieutherapie, Resensibilisierung, Remotivierung, Resozialisierung, Biografiearbeit)

Ziele
Unterschiede zwischen Demenz, Depression, Delir sollen erkannt werden. Ursachen, Symptome und Therapie der Altersdepression, des Delirs sowie Arten und Stadien von Demenz werden aufgezeigt. Thematisiert werden auch die erhöhte Suizidgefährdung bei alten Menschen und der Umgang damit.

Demenzielle Erkrankungen und Lebensqualität

Mit der Diagnose Demenz müssen nicht nur Betroffene, sondern auch ihr Umfeld leben lernen.

Inhalte
o Geschichte und Häufigkeit
o Demenzformen
o Symptome und Verlauf
o Diagnostik & Therapie
o Pflege (Definition, Aufgabenprofile, Pflegemodelle)
o Wohnraum, Lebensraum
o Organisation der Pflege und Angehörigenarbeit

Ziele
Formen, Stadien und Folgen einer dementiellen Erkrankung werden vorgestellt. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen werden an Hand von Beispielen aus der Praxis verschiedene Aspekte der Demenz beleuchtet und Möglichkeiten aufgezeigt, wie der Alltag mit dementen Menschen besser bewältigt werden kann.

Unangepasste Verhaltensweisen bei Demenzerkrankung

Herausfordernde Verhaltensweisen sind Handlungen, die das Wohlbefinden der Person, die sie aufweist beeinträchtigen oder dem Umfeld, in dem sie stattfinden Schwierigkeiten bereiten. Sie können verschiedene Ursachen haben, wobei die mit Demenz einhergehende neurologische Beeinträchtigung nur ein Faktor ist. Die Biopsychosoziale Sichtweise betrachtet neben den medizinischen auch die psychologischen und sozialen Aspekte.

Inhalte
o Methoden zur Behandlung: Psychoedukation, Verhaltensanalyse, Aktivierungsprogramme, Biografie-Arbeit und Validation
o Angehörigenarbeit: Einbeziehung von Angehörigen, Unterstützungsarbeit und Betreuungsgruppen
o Angehörigenabende, Gesprächskreise

Ziele
Die TeilnehmerInnen sollen lernen mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, besser zu interagieren und zu kommunizieren. Mögliche Gründe, Auslöser und entsprechendes Assessments zur Erfassung des „herausfordernden Verhaltens“ werden vorgestellt. Verhalten, die herausfordern, sind oft normale Coping-Strategien, die auch gesunde Menschen einsetzen um mit schwierigen Lebensumständen zu Recht zu kommen. An Hand von Beispielen aus der Praxis werden einzelne Schritte zur Behandlung problematischer Verhaltensweisen besprochen, ein Leitfaden zum Umgang mit herausforderndem Verhalten wird gemeinsam erarbeitet.

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Falldarstellung und Selbstreflexion
Die TeilnehmerInnen erarbeiten anhand eines selbstgewählten Fallbeispiels eine Fallldarstellung mit einem Handlungsplan, den sie in der Praxis selbst erproben und die Ergebnisse selbstreflexiv in die Abschlussarbeit einfließen lassen.
Die TeilnehmerInnen bekommen eine Einführung in den Aufbau einer Falldarstellung, der Recherchearbeit und dem Entwickeln von Handlungsstrategien. 
Danach haben die TeilnehmerInnen ca 1 Monat Zeit sich der Fallbeschreibung und Umsetzung in der Praxis zu widmen. Begleitet werden sie dabei von regelmäßigen Peergroup-Treffen bzw. persönlichen Rückfragen bei den Lehrgangsleitungen.
Weiters widmen sich die TeilnehmerInnen vermehrt der Selbstreflexion und Gruppendynamik, die ein wesentlicher Bestandteil in der Zusammenarbeit mit allen Beteiligten darstellt.

Zertifikats-Abschluss 
Am letzten Tag des Lehrgangs stellen die TeilnehmerInnen ihre Fallarbeiten und Reflexionsberichte vor.

Umfang des Lehrgangs:
• Präsenszeiten: 5 Module – 56 UE
• Fallarbeit: 25 UE
• Intervision, Peergroup: 10 UE

Das Gesamtausmaß des Lehrgangs beträgt 91 Unterrichtseinheiten, wobei die Dauer von einer Einheit 45 Minuten hat. Dieser Lehrgang wird entsprechend der gesetzlichen Vorgaben des GuKG § 4 Abs 2 iVm und § 63 iVm § 104c GuKG idgF BGBI I 185/2013 durchgeführt und angerechnet.

Präsenztermine: 
o 29. Mai 2017, von 9:00 – 17:00 Uhr
o 30. Mai 2017, von 9:00 – 17:00 Uhr
o 4. Juli 2017, von 9:00 – 17:00 Uhr
o 5. September 2017, von 9:00 – 17:00 Uhr
o 25. Oktober 2017, von 9:00 – 17:00 Uhr
o 4. Dezember 2017, jeweils von 9:00 – 17:00 Uhr
o 5. Dezember 2017, jeweils von 9:00 – 17:00 Uhr


Zertifikat: 
Als Voraussetzung für das Zertifikat sind der Besuch aller Präsenztermine (75% Anwesenheit), der Mitarbeit in einer Peergroup und das Erstellen einer eigenen Falldarstellung mit Reflexionsbericht zu erbringen.
Die TeilnehmerInnen erhalten nach Einbringen aller Erfordernisse das Zertifikat zum „Zertifizierten DemenzbegleiterIn“.

Kosten:
Lehrgangskosten gesamt: € 924.- inkl. 10% Ust. (€ 840.- exkl. 10% Ust)
Veranstaltungsort: 
Haus St. Peter - Pflegeheim
Harbacher Straße 72
9020 Klagenfurt

Förderungen
Die Akademie de La Tour ist seit November 2010 ein von der ProCum Cert GmbH Zertifizierungsgesellschaft geprüfter und zertifizierter Erwachsenenbildungsbetrieb und seit 2013 Ö-cert Qualitätsanbieter in der Erwachsenenbildung. Daher haben TeilnehmerInnen die Möglichkeit in ganz Österreich Förderungen für bei der Akademie de La Tour absolvierte Fort- und Weiterbildungen zu erhalten. Besonders möchten wir Sie auf die Förderung für berufliche Weiterbildung vom Land Kärnten hinweisen. Die Förderbedingungen finden Sie unter www.ktn.gv.at/arbeitnehmerfoerderung

Information und Beratung:
Die Anmeldung erfolgt schriftlich (online über unsere Homepage, per Mail, Post oder Fax). 
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eintreffens berücksichtigt. Nach erfolgter Anmeldung erhalten sie eine verbindliche Anmeldebestätigung per Mail bzw. bei zu vielen TeilnehmerInnen eine schriftliche Absage.Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Akademie de La Tour.
Nähere Informationen erhalten Sie bei:
Doris Rottermanner, BA
Tel.: 0664 / 88654 884
Mail: office@akademie-delatour.at 
www.akademie-delatour.at

Ziele

  • Ziel unserer Weiterbildung ist die Vermittlung von Methoden- und Handlungskompetenzen, die ein Zusammenleben mit einem an Demenz erkrankten Menschen für das ganze System verbessert.
  • Die TeilnehmerInnen sollen lernen mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, besser zu interagieren und zu kommunizieren.
  • Wir vermitteln nicht nur Spezialkompetenzen, sondern wir versuchen DemenzbegleiterInnen auszubilden, die durch ihr Wissen und ihre Haltung adäquat auf die Bedürfnisse der zu begleitenden Menschen eingehen und so eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität für alle Beteiligten leisten können.
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