Kontaktrecht nach Scheidung oder Fremdplatzierung

Kinder und Jugendliche nach Trennungen bzw. Scheidung ihrer Eltern sowie Kinder und Jugendliche, die fremduntergebracht werden müssen, haben laut Kindschafts- und Namensrechtsänderungsgesetz 2013 (KindNamRÄG 2013) und der UN-Kinderrechtskonvention ein Recht auf Kontakte zu ihren Eltern.

In der Rechtssprechung werden selten Unterschiede zwischen Pflegekindern bzw. fremduntergebrachten Kindern und Scheidungskindern bzw. Kindern nach Trennung gemacht, wobei ein differenzierter Umgang aufgrund der speziellen Biographien der betroffenen Kinder und der individuellen Bedürfnisse der betroffenen (Eltern und Kindern) erforderlich wäre. Das Seminar widmet sich einerseits dieser Differenzierung und den individuellen Bedürfnissen der betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie Eltern und andererseits soll das Seminar einen allgemeinen Einblick in rechtliche und psychologische Aspekte von Kontaktrechtsregelungen geben.

Inhalte

  • Rechtliche Grundlagen (inkl. Kindschafts- und Namensrechtsänderungsgesetz 2013)
  • Bindungsdesorganisation, Traumatisierung, Umgang mit frühen Stresserfahrungen
  • Der Wille des Kindes und Kindeswohl
  • Die Entstehung von Loyalitätskonflikten
  • Persönliche Kontakte unter besonderen Bedingungen (Psychischer Erkrankung eines Elternteils, Alkoholabhängigkeit eines Elternteils, persönlicher Kontakt mit Großeltern, Geschwistern etc.)
  • Scheidung vs. Fremdunterbringung und Elternrechte vs. Kinderrechte
  • Besuchsbegleitung, Besuchsmittlung

Ziele

  • Zwischen spezifischen Bedürfnissen von Scheidungskindern bzw. Kindern nach Trennung ihrer Eltern und fremduntergebrachten Kindern unterscheiden lernen
  • Kenntnis von psychologischen Aspekten und rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Gestaltung von praktikablen Regelungen zum persönlichen Kontakt erlangen

Zielgruppe

Fachkräfte (Klinische PsychologInnen, GesundheitspsychologInnen, ErziehungswissenschafterInnen, SozialarbeiterInnen, Amtssachverständige, JuristInnen) aus dem Gesundheits- und Sozialbereich

Arbeitsweise

Frontalvortrag, Fallpräsentationen, Praxisübungen und -beispiele

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