Körper, Sucht und Antriebslosigkeit
Zwischen Manie und Agonie
Das Seminar stützt sich auf die Psychoanalyse von Sigmund Freund und deren Weiterentwicklung durch Jacques Lacan, der die Theorien Freuds in unsere Zeit übersetzte.
In Freuds Zeiten zeigten die klinischen Symptome die Struktur eines unterdrückten Begehrens, das sich am Verbot gesellschaftlicher Konventionen aufgerieben hatte. Heute, wo die gesellschaftlichen Konventionen sich geändert haben und wo anstelle des Verbots die Enthemmung steht, haben sich die klinischen Symptome gewandelt. Sie sprechen nicht mehr die Sprache eines Begehrens, das sich an das Begehren des Anderen richtet, sondern sie zeugen vielmehr von einem Verlust des Begehrens auf der einen Seite, einer generalisierten Antriebslosigkeit und Leere bzw. des Exzesses der Süchte und eines manischen Antriebs auf der anderen Seite.
Das Unbehagen in der Kultur ist heute anders strukturiert wie in der Zeit von Freud und es braucht von den Klinikern neue Wege, die beschritten werden müssen, um diesem neuen zeitgemäßen Unbehagen in der Kultur zu begegnen. Wir werden versuchen, in diesem Seminar diese neuen Wege und Zugänge jenseits von fertigen Konzepte Fall für Fall herauszuarbeiten.
Praktisch bedeutet dies, dass die SeminarteilnehmerInnen aufgerufen sind, aus ihrer Praxis an Hand von konkreten Einzelfällen über die Schwierigkeiten aus der Arbeit zu berichten. Die geschilderten Fälle nehmen das Thema des Seminars auf und behandeln es am Beispiel zwischen den Polen der Sucht und der Antriebslosigkeit.
Inhalte
- Körper
- Spiegelstadium
- Trieb
- Überschreitung und Genießen
- der symbolische Körper
- das Reale
- eine neue Klinik
Ziele
- Eine klinische Praxis weiter zu entwickeln, die auf das Besondere der Rede der Patient:innen oder Klient:innen hört.
- Anwendung im Nachhinein und mögliche Perspektiven.
- Weg vom Tun zu kommen.
Zielgruppe
Personen, die im psychosozialen Bereich tätig sind
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