Gleichwürdigkeit und Verantwortung in der Begleitung von Menschen mit Behinderung

In der Theorie ist alles schön und gut - aber was mache ich, wenn es schwierig wird?

Im Oktober 2008 ist in Österreich die UN-Konvention zur Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderung in Kraft getreten. Zur schön klingenden Theorie fehlt allerdings die Gebrauchsanleitung für den oft herausfordernden Alltag. Tatsächlich befinden sich Betreuer:innen immer wieder im Spannungsfeld zwischen Selbstbestimmung und Schutz von Menschen mit Behinderung.

Es geht dabei um folgende Fragen:

  • Wie können die Menschen, die ich betreue und ich uns auf Augenhöhe begegnen, auch wenn wir schwierige Situationen miteinander erleben?
  • Wie soll ich mich verhalten, wenn behinderte Menschen sich selbst oder andere gefährden, ohne mich über sie zu stellen?

Die Grundlage dieses Seminars bildet die Arbeit von Jesper Juul, dänischer Familientherapeut und Autor von 40 Büchern. Er steht für ein neues Paradigma in der Pädagogik: Erziehung durch Beziehung, Werte wie Geichwürdigkeit, Verantwortung, Integrität und Gemeinschaft. Seine Arbeit ist geprägt von tiefer Menschlichkeit und es geht dabei um Haltung anstatt pädagogischer Konzepte.

Inhalte

  • Werte als Grundlage der pädagogischen Arbeit: Gleichwürdigkeit, Integrität, Authentizität, Verantwortung
  • Beziehung statt pädagogischer Konzepte
  • Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten und Integritätsverletzungen
  • Konsequenzen
  • Kooperation
  • eigene Grenzen wahren ohne die Grenzen der anderen zu verletzen
  • Grundhaltung als pädagogisches Mittel der Wahl

Ziele

  • KENNTNISSE: Der/Die Teilnehmer/in kann...
  • (1) Gleichwürdigkeit, Integrität, Authentizität, Verantwortung als grundlegende Werte in der pädagogischen Arbeit von Jesper Juul verstehen und nachvollziehen.
  • (2) Die Dynamik von herausforderndem Verhalten besser verstehen und einen neuen Ansatz im Umgang damit entwickeln.
  • (3) Den gleichwürdigen Dialog nach Jesper Juul in der Praxis anwenden.
  • (4) Die eigenen Grenzen wahren und gleichzeitig empathisch sein (das ist möglich!).
  • (5) Mit sich selbst liebevoller umgehen.
  • (6) Sehen, wie wunderbar Menschen sind und was gut funktioniert.

Zielgruppe

Betreuer:innen/Begleiter:innen von Menschen mit Behinderung

Arbeitsweise

Theoretischer Input aus der pädagogischen Forschung, Fallbesprechungen, Kleingruppenarbeiten, Film, Rollenspiele, Reflexionsrunden. Als Seminarleiter ist uns wichtig, dass das Gelernte unmittelbar in die Praxis umgesetzt werden kann.

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