Gesetzliche Rahmenbedingungen in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen
Sozialbetreuungsberufegesetz, Heimaufenthaltsgesetz & Sachwalterrecht
In diesem Seminar werden wesentliche Aspekte der Gesetze vorgestellt und anhand von Falldarstellungen diskutiert. Die TeilnehmerInnen können dazu gerne auch eigenen Fallbeispiele mitbringen.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Gesundheits- und Krankenpflege und Sozialbetreuungsberufe, als Garant für Qualitätssicherung in Einrichtungen der Behindertenhilfe (Themenschwerpunkte):
- Die eigenverantwortlichen Berufsbilder der Sozialbetreuungsberufe, insbesondere FSB BA und BB und DSB BA und BB, sowie Heimhilfe
- Einlassungs- und Übernahmefahrlässiges Handeln – in den Verantwortungsbereich eines anderen Sozial- oder Gesundheitsberufes „hineinregieren“ •Gerechtfertigte Leistungsverweigerung im Einzelfall versus Arbeitsverweigerung
- Die rechtliche Bedeutung der Anordnungsverantwortung und Durchführungsverantwortung, der Anleitung und Aufsicht, der Mithilfe und der Mitwirkung
- Eigenverantwortlichkeit im rechtlichen Sinn; Einlassungsfahrlässiges bzw. übernahmefahrlässiges Handeln
- Verpflichtung zur interdisziplinären Zusammenarbeit mit den Gesundheits- und Krankenpflegeberufen und den Ärzten
- Der Tätigkeitsbereich der Pflegehilfe bei der Durchführung von pflegerischen Maßnahmen im Rahmen des von der/dem diplomierten Gesundheits- und Krankenschwester/-pfleger vorgegebenen pflegediagnosenorientierten Pflegeprozess bei schwerstbehinderten Menschen
- Der Tätigkeitsbereich der Pflegehilfe im Rahmen der Mitarbeit bei diagnostischen und therapeutischen Verrichtungen im Rahmen des medizinischen Behandlungsprozesses bei schwerstbehinderten Menschen
- Delegation von pflegerischen Maßnahmen im Rahmen des Pflegeplanes. Subdelegation von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen
- Die Unterstützung schwerst behinderter pflegebedürftiger Menschen bei der Basisversorgung und Medikamentenverabreichung durch FachsozialbetreuerInnen und DiplomsozialbetreuerInnen mit Schwerpunkt in der Behindertenbegleitung und anderen, in der Behindertenhilfe tätigen Sozialberufen
- Wesentliche Berufspflichten: gewissenhafte Berufsausübung, Fortbildungspflicht, fachkundige Hilfeleistung im Notfall, Verschwiegenheitspflicht, Geschenkannahmeverbot, Datenschutzpflichten
Freiheitsbeschränkenden Maßnahmen nach dem Heimaufenthaltsgesetz unter besonderer Berücksichtigung der Novelle 2010 und alternativer Pflege- und Betreuungsmaßnamen in stationären und tagesstrukturierten Einrichtungen der Behindertenhilfe (Themenschwerpunkte):
- Freiheitsbeschränkende Maßnahmen mit physischen Mitteln
- Mechanische, elektronische und medikamentöse Maßnahmen.
- Freiheitseinschränkende Maßnahmen
- Zulässigkeitsvoraussetzungen
- Vornahme einer Freiheitsbeschränkung
- Anordnungsbefugte Personen, insbesondere betraute Angehörige des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege
- Dokumentations-, Aufklärungs- und Verständigungspflichten
- Ärztliche Gefährdungsprognose
- Aufgaben und Befugnisse der Bewohnervertretung
- Gerichtliches Überprüfungsverfahren: Antrag auf Überprüfung, Anhörung des Bewohners, erste gerichtliche Entscheidung, mündliche Verhandlung, Gerichtsbeschluss, Rechtsmittel
- Befundaufnahmekriterien im Rahmen des gerichtlichen Überprüfungsverfahrens von freiheitsbeschränkenden Maßnahmen
- Gutachten
- Alternative schonendere Pflege- und Betreuungsmaßnahmen
- Praktische Fallbeispiele zu folgenden Freiheitsbeschränkungen:
- Gesetzliche Voraussetzungen für die Besachwaltung eines behinderten Menschen
- Handlungs- und Geschäftsfähigkeit, Delliktsfähigkeit
- Vertretungsfeindliche Rechte die dem behinderten Menschen vorbehalten bleiben
- Pflichten des Sachwalters / der Sachwalterin
- Vermögenssorge; gerichtliche Genehmigungspflichten
- Personensorge: Persönlichkeitsrechte, Familienverhältnisse, persönlicher Kontakt
- Einwilligung in eine medizinische Behandlung sowie gesundheits- und krankenpflegerische Maßnahmen •Gefahr im Verzug - Zulässigkeitskriterien einer Notfallbehandlung
- Therapiebeendigung, Therapieverzicht, Therapiebegrenzung, Therapiereduktion
- Sterilisation, Forschung
- Wohnortbestimmung
- Heimvertrag
Zielgruppe
Fachkräfte aus dem Bereich Behindertenbegleitung
Arbeitsweise
Vortrag und Diskussion von Fallbeispielen
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