Gerontolehrgang

Die konstant steigende Lebenserwartung als Errungenschaft der Medizin und der allgemeinen Lebensführung hat zur Folge, dass es immer mehr betagte und hochbetagte Menschen gibt. Dies führt zu einer Veränderung der Gesellschaftsstruktur, auf die wir uns dringend vorbereiten müssen. Berufspraktische und gesellschaftspolitische Fragen werden im Lehrgang aufgegriffen. Diese Fragen betreffen den adäquaten und menschenwürdigen Umgang zwischen den Generationen, die Anerkennung der gesamten Leistung eines Menschen in seiner Lebensspanne, die Verbesserung der Lebensqualität, der altersgerechten Prävention, … In den nächsten Jahren werden rund um den alten Menschen viele neue Berufsfelder entstehen, bestehende Berufe im Bereich der Medizin, Pflege, Psychologie und nicht zuletzt der Verwaltung werden sich zum Teil massiver Veränderungen gegenübersehen. Dieser Lehrgang bereitet auf diese Veränderungen vor und ermöglicht eine qualifizierte Ausrichtung, basierend auf den Grundberufen der TeilnehmerInnen.

Dieser Lehrgang ist anrechenbar im Sinne von:

§ 4 Abs 2 iVm und § 63 iVm § 104c GuKG idgF BGBI I 185/2013  und 

Psychologengesetz 2014 Abschnitt 4 § 33 (1) und Psychotherapeutengesetz  § 12 leg.cit. 


Abschluss:

Die Absolventen erhalten ein Diplom der Akademie de La Tour. Der Lehrgang beinhaltet 112 Präsenzeinheiten. Für das Diplom müssen grundsätzlich alle Veranstaltungen besucht und Leistungsnachweise im Rahmen von Projektpräsentationen und Reflexionsberichten erbracht werden. Das Erreichen des Diplomabschlusses erfordert mindestens 90% Anwesenheit bei den Veranstaltungen, somit sind maximal 10% entschuldige Abwesenheiten (12 Lehreinheiten) für den Abschluss möglich. Konzentriertes Selbststudium zu den Veranstaltungsschwerpunkten wird vorausgesetzt.

Referenten:

Mag. Dr. Margit Cerny

Biologin, Klinische- und Gesundheitspsychologin, Biofeedbacktherapeutin. Arbeitet praktisch in Pflegeheimen der Diakonie de la Tour und betreut dort Bewohner, deren Angehörige, sowie Mitarbeiter. Mehrjährige Vortragstätigkeit in unterschiedlichen Themenbereichen.

Hannes Gessoni

Ist selbständiger psychologischer Berater, Coach sowie Organisationsentwickler. Nach vielen Jahren in der Wirtschaft beschäftigt er sich mit den Themen Führung, Unternehmenskultur und Organisation. Er ist Lektor seit einigen Jahren Lektor an Universitäten und Fachhochschulen.

Mag. Christine Leyroutz

Klinische- und Gesundheitspsychologin und Gerontopsychologin. Arbeitet seit 2013 praktisch in Pflegeheimen der Diakonie de la Tour und betreut dort Bewohner und deren Angehörige, sowie Mitarbeiter. Zusätzliche Erfahrungen im Demenzbereich sammelte sie im renommierten Demenzhaus „Sonnweid“ in der Schweiz. Mehrjährige Vortragstätigkeit in unterschiedlichen Themenbereichen.

Inhalte im Überblick:

1. Modul: Psychosoziale Gerontologie mit Dr. Gatterer, Mag. Leyroutz und H. Gessoni am 19. und 20. Mai 2017 (16 UE)

  • Einführung in die psychosoziale Gerontologie und das Leben mit Demenz
  • Einschneidende Veränderungen im Alter
  • Verständnis für alte Menschen
  • Theorien des Alters
  • Überlegungen hinsichtlich Normalität im Alter
  • Zugänge und Haltungen zum Thema Demenz

2. Modul: Neurogeriatrie mit Mag. Leyroutz und Dr. Karin Weinstich am 23. und 24. Juni 2017 (16 UE)

  • Neurologische Erkrankungsbilder im Alter – Diagnostik, Therapie, Behandlung
  • Psychologische Diagnostik in der Geriatrie im Bereich Demenz
  • Ausgewählte Testverfahren
  • Differentialdiagnostik Demenz, Depression, Delir
  • Pharmakologische Behandlung
  • Suizidalität

3. Modul: Angehörigenarbeit mit Mag. Leyroutz und H. Gessoni am 22. September 2017 (8 UE)

  • Theorie und Praxis in der Arbeit mit und Begleitung von Angehörigen
  • Fachwissen für Angehörige
  • Unterstützungsangebote

4. Modul: Projektmanagement im Sozialbereich mit H. Gessoni am 23. September 2017 (8 UE)

  • Grundlagen des Projektmanagements
  • Beauftragung
  • Planung
  • Rolle der Projektleitung
  • Auswahl von realen Projekten in Gruppen

5. Modul: Demenz mit Mag. Leyroutz und Dr. Cerny am 20. und 21. Oktober 2017 (16 UE)

  • Geschichte und Häufigkeit
  • Demenzformen
  • Symptome und Verlauf
  • Unangepasste Verhaltensweisen bei Demenzerkrankungen
  • Demenz im ambulanten Bereich
  • Demenz im stationären Bereich

6. Modul: Fallsupervision, Recht & Ethik 1 mit H. Gessoni und Dr. Hans Kogelnig am 17. November 2017 (8 UE)

  • Supervision der Projektarbeiten
  • Rechtliche Aspekte: Recht auf Freiheit, Heimaufenthaltsgesetz
  • Ethische Aspekte: Umgang mit herausfordernden Situationen, Rollenklarheit


7. Modul: Palliativ Care / Würdevolles Sterben mit D. Scheiring am 18. November 2017 (8 UE)

  • Hospiz
  • Sterbebegleitung
  • Sterbehilfe?

8. Modul: Prävention, Intervention, therapeutische Ansätze mit Mag. Leyroutz und NN - 01. bis 02. Dezember 2017 (16 UE)

  • Aktivierungskonzepte
  • Gedächtnistraining
  • Humor
  • Milieutherapie
  • Validation
  • Biografische Arbeit
  • Selbsterhaltungstraining
  • Arbeit mit Tieren
  • Institutionelle Konzepte am Beispiel des Kompetenzzentrums Sonnweid

9. Modul: Fallsupervision, Recht & Ethik 2 H. Gessoni und einem Juristen (NN) - 12. Jänner 2018 (8 UE)

  • Supervision der Projektarbeiten
  • Rechtliche Aspekte: Sachwalterrecht, Vorsorgevollmacht, Unterbringungsgesetz
  • Ethische Aspekte: Umgang mit herausfordernden Situationen, Rollenklarheit

 UE)

10. Modul: Projekt- und Lehrgangsabschluss mit Mag. Leyroutz und H. Gessoni - 13. Jänner 2018 (8 UE)

  • Präsentation und Reflexion der Projekte
  • Abschluss des Lehrganges

Ziele

  • Die Absolvierung des Lehrganges ermöglicht den Teilnehmern fundiertes Wissen aus relevanten Teilbereichen Gerontologie. Dieser Lehrgang befähigt zur Arbeit im Bereich der Gerontologie basierend auf einem entsprechenden Grundberuf.
  • Das multidisziplinäre Programm vermittelt das aktuelles gerontologische Grundlagenwissen und erweitert die Methoden- und Vermittlungskompetenzen der Teilnehmenden. Die Einbeziehung der Tätigkeitsfelder der Teilnehmenden soll den Transfer in die gerontologische Praxis sicherstellen und zur Umsetzung neuer Impulse, Ideen und Lösungsansätze motivieren. Folgende Lernziele stehen im Vordergrund: ‒ Erweiterung und Aktualisierung gerontologischen Fachwissens ‒ Auseinandersetzung mit multidisziplinären gerontologischen Fragestellungen und Lösungsansätzen ‒ Vertiefung von methodischen und didaktischen Fähigkeiten unter Berücksichtigung gerontologischer Inhalte ‒ Förderung von Kommunikationskompetenzen und Vernetzung

Zielgruppe

Dieser Lehrgang richtet sich an Fachpersonen mit einem Berufsabschluss im Gesundheitswesen oder im Sozialbereich. Sie richtet sich auch an Neu- bzw. Quereinsteigende aus anderen Branchen, die einen beruflichen Einstieg in die Altersarbeit planen. Die Weiterbildung eignet sich ebenfalls als Vorbereitung auf eine nachberufliche Tätigkeit. Für Teilnehmende ohne Grundberuf im Sozial- oder Gesundheitswesen stellt der Lehrgang eine persönliche Weiterentwicklung dar.

Arbeitsweise

Vorträge und Lehrgespräche, Diskussionen und Erfahrungsaustausch, Gruppenarbeiten und Übungen, Praxisbeispiele und Reflexion der eigenen Tätigkeit, Projektarbeit- und Einzelpräsentationen´, Eigenständige Recherchen und Selbststudium

Kursinformationen drucken